Über 380 Millionen Christen werden international verfolgt, wie ein Bericht zeigt

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Über 380 Millionen Christen werden international verfolgt, wie ein Bericht zeigt

Die christliche Non-Profit-Organisation Open Doors hat am Mittwoch ihren jährlichen Verfolgungsbericht veröffentlicht, der schätzt, dass weltweit über 380 Millionen Christen einem hohen Maß an religiöser Verfolgung ausgesetzt sind.

Kurzstatistik:

  • Im Jahr 2024 wurden fast 4.500 Christen wegen ihres Glaubens ermordet

  • Im Jahr 2024 wurden über 7.600 Kirchen und christliche Anwesen angegriffen

  • Über 200.000 Christen wurden wegen ihres Glaubens gezwungen, ihre Häuser zu verlassen oder sich zu verstecken

Die fünf Länder, in denen Christen am häufigsten verfolgt werden

  1. Nordkorea: Unter dem Regime des nordkoreanischen Führers Kim Jong Un droht etwa 400.000 Christen die sofortige Hinrichtung oder die Verbannung in brutale Arbeitslager.

  2. Somalia: Da der größte Teil des Landes von der islamischen Terrorgruppe Al-Shabaab regiert wird, drohen mutmaßlichen Christen Hausarrest, Zwangsverheiratung und Drohungen gegen ihr Leben und ihre Familien

  3. Jemen: Da die islamistischen Huthi-Rebellen den größten Teil des Territoriums kontrollieren, drohen mutmaßlichen Christen Überwachung, Folter oder der Tod.

  4. Libyen: Christen, insbesondere Konvertiten vom Islam, stehen unter extremem gesellschaftlichen Druck, ihren Glauben aufzugeben. Es ist bekannt, dass militante islamische Gruppen sowohl einheimische als auch ausländische Christen im Land angreifen, entführen und töten.

  5. Sudan: Etwa zwei Millionen Christen sind dem Bericht zufolge gezielten Angriffen islamischer Extremisten ausgesetzt, von denen viele entführt und ermordet werden. Diese Verfolgung findet vor dem Hintergrund von Massenvertreibungen und einer Hungerkrise statt, die durch den andauernden Bürgerkrieg verursacht wird.

Warum verfolgen so viele afrikanische Länder Christen? Forscher identifizierten Subsahara-Afrika als die gewalttätigste Region für Christen. Schwache Regierungen und zunehmende politische Spannungen ermöglichten es dem islamischen Extremismus, Fuß zu fassen und zu gedeihen, heißt es in dem Bericht. Forscher stellten fest, dass über ein Dutzend Länder in ganz Afrika Christen stark verfolgen, darunter Nigeria, Mali, Äthiopien und die Demokratische Republik Kongo.

Das ostafrikanische Land Eritrea verübte im vergangenen Jahr Massenverhaftungen von Christen und gilt laut Forschern als „Nordkorea Afrikas“. Die Regierung überwacht zivile Telefongespräche und den Internetzugang und ist dafür bekannt, Privathäuser zu durchsuchen und verdächtige Christen in Gefangenenlager zu schicken.

Weitere Erkenntnisse:

  • In einer Liste der 50 Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden, belegten die Forscher Mexiko den ersten Platz. 31, vor Ägypten und Katar. Forscher identifizierten Banden und Drogenkartelle als größte Gefahr für Christen im Land. Lokale Christen, die sich gegen Banden aussprechen oder sich an der Gemeinde- und Evangelisationsarbeit beteiligen, werden als Bedrohung angesehen und die Banden nehmen sie ins Visier, heißt es in dem Bericht.
  • China wurde auf Platz Nr. gelistet. 15, sowohl über dem Irak als auch über Syrien. Dem Bericht zufolge hat die chinesische Regierung kürzlich ihren langjährigen Kreuzzug gegen das Christentum intensiviert und damit begonnen, nicht registrierte Kirchen zu schließen, die sie zuvor geduldet hatte.