Die deutsche Kanzlerin verliert das Misstrauensvotum im Parlament

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Die deutsche Kanzlerin verliert das Misstrauensvotum im Parlament

Der Bundestag hat am Montag mit 394 zu 207 Stimmen dafür gestimmt, der Minderheitsregierung von Bundeskanzler Olaf Scholz sein Misstrauen auszudrücken. Mehr als 100 Mitglieder enthielten sich der Stimme. Der Abstimmung folgte eine fast zweieinhalbstündige Debatte und eine Erklärung des Kanzlers selbst, in der er zu höheren Staatsausgaben oder Investitionen für die Zukunft drängte. Letzten Monat veranlasste ihn ein Haushaltsstreit dazu, Finanzminister Christian Lindner zu entlassen, was zum Zusammenbruch seiner Koalitionsregierung führte. Scholz forderte die Abstimmung am Mittwoch – parlamentarische Regeln sehen eine Frist von mindestens 48 Stunden zwischen Antrag und Abstimmung vor.

Was passiert als nächstes? Am Montag besuchte Scholz das Berliner Schloss Bellevue und forderte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf, den Bundestag aufzulösen, wie die Deutsche Welle berichtete. Der Präsident hat nun 21 Tage Zeit, um über die Auflösung des Parlaments zu entscheiden. Neuwahlen müssen innerhalb von 60 Tagen nach der Auflösung des Bundestages stattfinden. Eine Wahl ist bereits für den 23. Februar geplant.