Drew Hart glaubt, dass das Christentum gebrochen ist. Er will es reparieren. Seine Heilung, so behauptet er, ist eine Fusion: der täuferische Pazifismus, der mit der schwarzen Befreiungstheologie gemischt wird. Er nennt es „AnlablackTivism“. Das Etikett ist eingängig. Der Inhalt ist beunruhigend.
Es klar machen (Herald Press, 240 pp.) Laut wie ein Manifest. Hart schreibt mit Leidenschaft und Dringlichkeit, aber auch mit einer Enge, die den Glauben verzerrt, den er erneuern möchte. Von der ersten Seite rahmt er das „Mainstream-Christentum“ als nichts anderes als Maga-Sloganeering-Anti-BLM, Anti-LGBTQ, Pro-Geburten, aber Anti-Familie. Diese Karikatur stellt die Bühne. Treue für Hart wird an progressiven politischen Verpflichtungen gemessen. Nicht zuzustimmen, und du hast Christus gescheitert.
Hier liegt der zentrale Fehler. Das Evangelium wird zum Aktivismus. Erlösung wird zu einem sozialen Programm. Das christliche Leben wird anhand der Ausrichtung auf Bewegungen des Augenblicks beurteilt.
Hart lehnt das ab, was er als „Befreiung des Soul Christentums“ bezeichnet. Christus zu akzeptieren, sagt er, ist nicht genug. Der Glaube muss sich im strukturellen Wandel manifestieren. Natürlich beinhaltet das christliche Leben mehr als private Frömmigkeit. Aber Hart richtet eine falsche Wahl ein: entweder persönliche Erlösung oder soziale Transformation. Die Geschichte zeigt etwas anderes. John Wesley predigte Konversion und kämpfte gegen die Sklaverei. William Wilberforce widersetzte sich dem Sklavenhandel gerade wegen seines wiedergeborenen Gewissens. Hart reduziert die Spannung auf ein binäres und trennt dabei das Evangelium von seiner Grundlage: Versöhnung mit Gott durch Christus.
Die Rasse wird genauso behandelt. Hart stützt sich auf Gelehrte wie Anthea Butler, und das ist besorgniserregend. Butlers Arbeit setzt Rassismus nicht als Sünde neu, sondern als das bestimmende Merkmal des amerikanischen Evangelikalismus. Ihre Analyse ist unerbittlich selektiv und vergrößert jeden Versagen im Wesentlichen, während sie Reformen und echte Erneuerung abtun. Als Stipendium ist es weniger Argument, mehr Anschuldigung. Hart übernimmt Butlers Rahmengroßhandel und ersetzt die Erlösung durch Ressentiments. Er bietet ewige Beschwerden, nicht die Möglichkeit der Einheit in Christus.
Die Bibel geht nicht besser. Hart zitiert Lukas 4 und Matthäus 25 als seine Beweistexte. Aber seine Messwerte sind dünn. Lukas 4, die Erklärung Christi in Nazareth, wird auf ein politisches Befreiungsprogramm reduziert. Dennoch fordert Jesus keine neue soziale Ordnung; Er behauptet, Isaiahs Prophezeiung als Messias zu erfüllen. Die Menge will Politik. Er weigert sich und geht weg. In Matthäus 25 besteht Hart darauf, dass das endgültige Urteil auf Metriken der sozialen Gerechtigkeit liegt. Die Passage beschreibt jedoch, wie die Nationen die Boten Christi behandeln – ob sie das Evangelium erhalten oder ablehnen – nicht eine Checkliste des Aktivismus.
Diese Hermeneutik ist keine sorgfältige Exegese, sondern ideologische Überlagerung. Die Schrift wird Kampagnenliteratur, die zur Unterstützung einer Agenda gebogen wird. Das Königreich ist subtil neu definiert: Nicht mehr Christus, der über erlöste Herzen herrscht, sondern eine problematische Ordnung, die durch menschliche Anstrengungen gestaltet ist.
Harts „AnlablackTivism“ wird als Korrektivchristorität dringend dargestellt. Keine Tradition ist perfekt, gibt er zu, aber zusammen können sie die Misserfolge der historischen Orthodoxie „reparieren“. Die Implikation ist klar: Das Evangelium selbst ist unzureichend. Der Glaube muss im Bild kultureller Identitäten neu gemacht werden.
Das Buch wird die Leser, die bereits vom Primat des progressiven Aktivismus überzeugt sind, begeistert. Diejenigen, die eine Gospelvision der Gerechtigkeit suchen, werden jedoch eher Polemik als Scharfsinn finden. Wenn die Einheit in Christus durch Identitätsblöcke ersetzt wird, handelt die Kirche ihr ewiges Geburtsrecht gegen flüchtige Relevanz.
Die Mission der Kirche wird immer politische Moden überdauern. Das Reich Christi erhebt sich oder fällt nicht auf die Soundbites des Zeitalters. Gerechtigkeit ist Angelegenheiten. Gerechtigkeit ist wichtig. Aber sie fließen aus dem Kreuz, nicht umgekehrt. Hart bekommt das rückwärts. Und das macht den Unterschied.
