Ja, es gibt sie wieder, die Live-Konzerte. Allerdings als rein virtuelles Erlebnis. Darüber sollte man nur bedingt traurig sein, denn gestreamte Konzerte haben einen großen Vorteil: Man kann sie auch noch erleben, wenn man den Termin verpasst haben sollte. Ein gutes Beispiel ist das Konzert „A CAPPELLA.KOMM!“, das am 17. April um 19:30 in der Stadthalle Boppard stattfand. Wer an diesem Samstag Abend keine Zeit gehabt haben sollte, findet es nun auf YouTube oder auf der Webseite der Galerie Blauer Salon in Boppard.
Für Fans vielseitiger A-cappella-Musik war der Abend ein besonders beeindruckendes Erlebnis. Viele von ihnen werden ihn mit den sechs Sängern und Sängerinnen des Sextetts „fast7“ bestimmt noch ein zweites oder gar drittes Mal genießen. Denn auch das ist ein Vorteil der gestreamten Konzerte: Jeder kann sie so oft erleben, wie er oder sie will und es sich dabei sogar im heimischen Sofa bequem machen.
Das Sextett besteht aus Manuela Strack, Katharina Nieß, Esther Witt, Horst Schäfer, Frank Schaab und Björn Rodday und ist bei Cappella-Freunden vor allem für seine Vielseitigkeit bekannt. Es hatte pandemiebedingt eine lange Pause erleiden müssen.
Das gestreamte Konzert war der erste Auftritt seit sechszehn Monaten. Die Vorbereitungen für das Konzert waren außerdem stark von der Pandemie geprägt. Die sechs Sänger und Sängerinnen ließen sich bereits während der Proben ständig testen und begaben sich in eine Art „Corona-Glocke“. Sie sonderten sich ab und hielten Abstand.
Breites Programm ohne Programmheft
Das Programm war breit gefächert und führte durch fünf Jahrhunderte Musikgeschichte. Von moderner Filmmusik bis zur spätmittelalterlichen Chormusik war fast alles vertreten. Es gab altbekannte Volkslieder und selten gehörte Musikstücke. Schade war und ist nur, dass es zum Konzert kein schriftliches Programm gibt. Musikfreunde, die sich nicht in allen Jahrhunderten musikhistorisch sicher bewegen können, stehen so manchmal vor einem Rätsel und können nur raten, was sie gerade hören.
Das Sextett bedankte sich bei den zahlreichen Zuschauern, die den Stream verfolgten und bei der Stadt Boppard. Ermöglicht wurde es auch aufgrund einer Förderung des rheinland-pfälzischem Landesprogramms „Lichtblicke“.